2016-10-23
Großbrand in Alfelder Bürgerschule
Herbstabschlussübung der Alfelder Jugendfeuerwehren
Dicke Rauschwaden quellen aus den Fenstern, Feuerschein in den Gebäuden, Menschen schreien um Hilfe, verwirrte und verängstigte Personen irren umher und umgestürzte Baugerüste beherrschen das Szenario beim Eintreffen der Feuerwehr-Einsatzkräfte an der Bürgerschule in Alfeld. Ein Feuer brach aufgrund eines Defekts im EDV-Raum der Schule aus und weitete sich blitzschnell auf den gesamten Gebäudekomplex aus.
Alles nur ein Übung. Aber diese Übung war gar nicht so weit hergeholt, denn dieses Ereignis kann jederzeit an jeder Schule und an jedem Ort eintreffen. Grund genug diese Einsatzlage zu üben. Die Besonderheit bei dieser Übung war, das nicht die aktiven Feuerwehrkräfte gefordert waren, sondern sämtliche Jugendfeuerwehrmitglieder der Stadt Alfeld.
Das Ziel der diesjährigen Herbstabschlussübung war nicht nur die bisher im Jugendfeuerwehrdienst erworbenen Ausbildungskenntnisse anzuwenden, sondern auch zu vertiefen, da viele Einsatztätigkeiten im Ausbildungsbetrieb nicht geübt werden können. Immer unter ständiger Begleitung aktiver und erfahrener Feuerwehrkräfte lief so die Übung ab, die vorwiegend den Bereich Innenangriff und Menschenrettung für die Nachwuchskräfte behandelte. Auch wurde das Zusammenspiel aller vier Züge der Stadtfeuerwehr mit dieser großangelegten Schadenslage geprobt. Aufgrund der trockenen Witterung der vorangegangenen Tage und der angenommenen Brandausbreitung mussten die angrenzenden Wohngebäude sowie die Anlagen zusätzlich durch Aufbau einer so genannten Riegelstellung vor Funkenflug geschützt werden. Der ebenfalls auftretende starke Wind erschwerte die Übungslage. So das Drehbuch der Übung.
Das Umfeld der Schule musste weiträumig abgesperrt und der Verkehr entsprechend an der Einstelle vorbeigeführt werden, dazu kam unter anderem die Schlauchbrücke zum Einsatz. Diese gewährleistet eine störungsfreie Wasserzufuhr und sorgt für einen reibungslosen Verkehrsfluss.
Neben dem Aufbau der umfangreichen Wasserversorgung rundete eine technische Hilfeleistung die Einsatzstelle ab. Aufgrund einer Explosion stürzte ein Baugerüst um und begrub einen Schüler unter sich der gerettet werden musste.
Der stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwart Benjamin Winnig hatte diese komplexe Übung ausgearbeitet und fungierte auch als Einsatzleiter. Dieser zeigt sich am Ende mit dem gesamten Verlauf der Übung zufrieden, sämtliche simulierten Einsatzstellen wurden von den Jugendlichen souverän abgebarbeitet. Insgesamt nahmen an dieser umfangreichen Übung rund 120 Personen teil, knapp die Hälfte davon bestand aus Mitgliedern der Jugendfeuerwehr.
Im Anschluss wurden nochmal alle Übungsorte begangen und die verschiedensten Einsatzgeräte und Vorgehensweisen besprochen, da die Nachwuchsfeuerwehrmitglieder nicht direkt mit Wasser oder mit allen technischen Geräten realistisch üben dürfen. Dies bleibt derzeit den aktiven Kräften aus Sicherheitsgründen vorbehalten.
Bürgermeister Bernd Beushausen zollte dem Feuerwehrwehrnachwuchs Respekt für ihren Einsatz und dankte für die geleistete Arbeit und würde sich freuen wenn aus Mitgliedern der heutigen Jugendfeuerwehr später einmal aktive Einsatzkräfte werden würden.
Stadtbrandmeister Michael Buß bedankte sich ebenfalls bei allen Beteiligten und ausdrücklich bei Benjamin Winnig und Ansgar Fricke für das Ausarbeiten dieser Herbstabschlussübung und übergab im Anschluss den Ortsfeuerwehren jeweils ein neues Hohlstrahlrohr zur Erweiterung der Ausrüstung.
Ebenfalls bedankte sich der Benjamin Winnig bei den Kameraden für die Unterstützung, ein besonderer Dank ging an Stefan Hennecke, der es wieder einmal aufs Neue mit den Nebelmaschinen geschafft hat den gesamten Gebäudekomplex sehr realistisch in Szene zu setzen.